In der deutschen Fernsehlandschaft sieht es wie immer ja nicht besonders gut aus hinsichtlich differenzierter, kritischer Berichterstattung. Darum gibt es hier mal wieder ein Zusammenstellung an Texten zu Geschehnissen in einigen afrikanischen Ländern, Kolonial(nicht)aufarbeitung in Deutschland, „politische Korrektheit“ und mehr:
Und als Einstieg erst einmal ein Video, welches sich mit den (medialverbreiteten) Stereotypen zu Afrika künstlerich auseinandersetzt.
Voice of the voiceless. Give me a break. We are not voiceless, we’ve been screaming at you for centuries. You just can’t hear us because of you IPod playing yourself self-congratulating nonsense.
In vielen Städten in Deutschland sind immer noch Straßen, deren Bennung stark mit nicht aufgearbeiter Kolonialgeschichte verbunden sind. In München setzt sich eine Initiative für die Umbenennung dieser Straßen ein. Bereits im März kam eine Broschüre raus, die den Beschluss des Ausländerbeirats dokumentierte. Die Süddeutsche schreibt auch über die Auseinandersetzungen.
Die Gruppe freedom roads!, die sich für die Entkolonisierung von Straßennamen einsetzt, ist zur Zeit mit Ausstellung und einer Veranstaltungsreihe im Kunsthaus Hamburg zu Gast.
In Zimbabwe wurde gewählt. Im Vorfeld veröffentlichte Party of One das wunderbare „Handbook for foreign journos: How to report on Zim„. (Englisch)
Bei der Denkwerkstatt wird über den ewigen Vorwurf der „politischen Korrektheit“ nachgedacht.
Am 24. Juli starb die zimbabwische Künstlerin Chiwoniso Maraire (wir schrieben dazu), deren Einfluss wird auch noch einmal deutlich beim Lesen der Nachrufe. Bei Kalabash erinnert sich das Team an sie und eine ausführlichere Auseinandersetzung mit ihrem Schaffen, und was es bedeutete, dass sie als Frau zu so einer bekannten Mbira-Spielerin wurde, bietet Doreen Gaura bei den Chimurenga Chronicles. (Englisch)
Beim Guardian gibt es einen Artikel zu kenianischer Musik, anlässlich der neu erschienen Kenya Special compilation, auf der Musik aus den 1970igern und 1980igern versammelt ist. (Englisch)
derStandard hatte einen Artikel zu dem furchtbaren TV-Format „Wild Girls“ geschrieben. Auf problematische Wortungen in diesem macht Teilnehmende Medienbeobachtung aufmerksam. Die Redakteurin passte den Artikel an, schrieb aber auc, dass „[d]ie korrekte Schreibweise […] wichtig [sei], es ist aber auch manchmal schwierig, den Überblick zu bewahren.“. Naja…
Zu Versöhungsorpzessen und deren Problemen schreibt Reconciling Africa eine Bilanz nach fast 20 Jahren Versöhnungsprozesse in Südafrika. (Englisch)
Grafikdesigner Saki Mafundikwa gab einen TED-Talk zum Thema afrikanische Schreibsysteme und welche Anstöße junge Designer_innen in Afrika sich von diesen holen könnten. Die englischen Untertitel sind leider sehr schlecht (aus „Ndebele women“ wird dort beispielsweise „bitter women“ und aus „Ethiopa“ „your PR“).
Bis Ende August könnt ihr alle Bücher des Oldenbourg Wissenschaftsverlags kostenfrei downloaden!
Bei popmatters schreibt Subashini Navaratnam über Adichies Americanah „Race-in-America Is a Central Character in ‚Americanah‚“. Außerdem zu Literatur: NoViolet Bulawayos Roman We Need New Names ist erschienen, bei NPR könnt ihr einen Auszug lesen. (Englisch)
In den letzten 1,5 Woche wurde ja auf Grund der ZDF-Sendung viel über Flucht gesprochen. Ein Aspekt, der auch dort zu kurz kam, greift das MiGAZIN auf: Die meisten Menschen, die auf der Flucht sind, fliehen innerhalb der entsprechenden Länder oder in Nachbarstaaten. Das wichtigsten Aufnahmeland ist Pakistan. (Im Artikel leider teilweise problematische Sprache, z.B. „Entwicklungsländer“.)
Alverde hat eine Kosmetiklinie. Sie heißt African Soul. Bei Undercover of Color wird dieser Mist auseinander genommen und Möglichkeiten zur Beschwerde verlinkt. Auf geht’s!
Great article! Lots of very important points you raise here. (and thanks for linking to my video too!) — Chad