Diesen Freitag bewegen wir uns nun weg aus Zimbabwe und mitten hinein in den Korpus, den ich in meiner Masterarbeit analysiert habe. Moses, Citizen & Me von Delia Jarret-Macauley spielt in Sierra Leone nach dem Krieg. Die Protagonistin Julia, die in selbst in London aufgewachsen ist, fliegt nach Sierra Leone um dort ihren Onkel, Moses, zu unterstützen nach dem Tod seiner Frau.
Erst bei der Ankunft erfährt Julia, dass ihre Tante vom eigenen Enkelsohn, dem gerade einml acht-jährige Citizen, ermordert wurde. Eben diesen aber hat ihr Moses nun bei sich aufgenommen. In dem Roman geht es dann um das Aufeinandertreffen verschiedener Generationen und Lebensentwürfe, Aufarbeitung von Trauma und Krieg.
Besonders spannend ist dabei das Näherkommen zwischen Julia und Citizen im Mittelpunkt. Um ihn besser zu verstehen, fährt Julia erst in ein Camp und spricht mit ehemaligen Kindersoldat_innen. Später dann lernt sie Kindersoldat_innen, und unter ihnen auch Citizen, in einer vorgestellten Welt kennen. Sie träumt sich in diese Welt und fängt dort an mit den Kindern zu sprechen und dann ein Theaterstück zu inszenieren. Über diese Inszenierung gerade werden auch die Rollen der verschiedenen Kinder, vor allem auch der Mädchen, diskutiert.
In jeden Fall ein lesenswertes Buch mit vielen interesanten Frauen- und Mädchenfiguren, auch wenn leider am Ende eine bestimmte sehr normative Mütterlichkeit scheinbar als Lösungsweg für die Integration vorgestellt wird – der Prozess dahin aber ist faszinierend.
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