Es wurde dann vollbracht: Nkosazana Dlamini-Zuma (Südafrika) ist die neue AU-Kommissarchefin! Damit steht nun erstmals eine Frau dieser wichtigen Organisation vor. Die Macher_innen von Her Zimbabwe kommentieren so gleich auf ihrer Facebookseite:
Thus far, 2012 seems to have been the year of the African woman, which coincides perfectly with the the African Women’s Decade, a bold political initiative aiming to put African women at the centre of development, and running from 2010 to 2020. The International Criminal Court (ICC) has appointed its first female chief prosecutor, Fatou Bensouda; southern Africa has seen the appointment of its first female president, Joyce Banda; and only yesterday, Nkosazana Dlamini-Zuma was elected the first female to head the African Union. But while many celebrate and applaud these reforms in leadership, some remain sceptical of what these women can change on the continent.
Übersetzung: Bisher scheint 2012 das Jahr für afrikanische Frauen gewesen zu sein, was ja auch gut zur „Dekade der afrikanischen Frauen“ passt, einer kühnen politischen Initiaive, die afrikanische Frauen in das Zentrum von Entwicklungsbestrebungen zwischenn 2010 und 2020 heben soll. Der internationale Strafgerichthof hat seine erste weibliche Chefanklägerin, Fatou Bensouda, benannt; das südliche Afrika hat mit Joyce Banda [Mali Malawi] seine erste Präsidentin; und erst gestern wurde mit Nkosazana Dlamini-Zuma die erste Frau als Chefin der Afrikanischen Union gewählt. Aber während viele feiern und diese Führungs-Veränderungen beklatschen, bleiben einige skeptisch, was diese Frauen auf dem Kontinent verändern können.
Doch ist der Wechsel von männlicher zu weiblicher Führungsspitze nicht die einzige Änderung. Mit der Wahl Dlamini-Zumas ist nun auch eine Vertreterin des südlichen Afrikas und vorallem des anglophonen Afrikas auf dem Posten. Ihr Vorgänger Jean Ping stammte aus Gabun. Sie war schon bei der letzten AU-Versammlung gegen ihn angetreten, hatte drei Wahldurchgänge gewonnen, aber keinen mit der entscheidenen 2/3-Mehrheit. Zuvor war mit Alpha Oumar Konaré ein Vertreter Malis Kommissar-Chef. Ihre Wahl zeigt also wahrscheinlich vor allem auch eine regionale Machtverschiebung an.
http://www.courrierinternational.com/article/2012/07/16/avec-dlamini-zuma-le-continent-pourra-enfin-exister
Es zeigt vor allem auch eine Schwächung der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, was in dieser Hinsicht sicher eine gute Nachricht ist. Und kleine Berichigung: Joyce Banda ist Präsidentin von Malawi, nicht Mali.
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