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WiSe 2010/11 Qualitative Sozialforschung: Nachdem ich hier erstmal eingeführt habe, in einige Aspekte der empirischen Sozialforschung, geht es heute um die Besonderheit der Interpretaion von Daten in den Sozialwissenschaften.

Die eigentliche Forschungs-Aufgabe hört ja nicht auf beim Sammeln von Daten, sondern fängt dann erst an: die Interpretation von Daten. Ziel ist es über eine bloße Beschreibung hinauszukommen und eine theoretische Erklärungen für die beobachteten sozialen Phänomene zu finden.

Dabei bilden die Sozialwissenschaften eine Besonderheit. Die, von ihnen interpretierten Daten, beruhen zumeist auf der Interpretation von Akteuren. Das heißt, dass die Interpretationen der Forscher_innen nur Interpretationen zweiten Grades sind und sein können. Denn die Fragenden und die Befragten interpretieren immerzu ihre soziale Wirklichkeit.

Aus diesem Grund muss eine wissenschaftliche Interpretation der Daten genau angeben, inwiefern und worin sie sich von den Interpretationen der Akteure genau unterscheidet. Der erste und wichtigste Schritt dafür ist es, genau das methodische Vorgehen dazulegen und Angaben dazu zu machen, wie interpretiert wurde. Eine wissenschaftliche Interpretaion unterscheidet auch das eingebrachte Theorieverständnis, welches einen bestimmten Fokus setzt, sowie überhaupt die Methoden der Sozialforschung selbst bestimmte „interpretative“ Blickwinkel nahelegen. Auch die Sammlung von Daten ist ein erster Schritt der Interpretation (Auswahl, Ordnungsmuster etc.). All dies muss dokumentiert werden.

 

Literatur

Brüsemeister, Thomas. Qualitative Sozialforschung: Ein Überblick. FernUniversität Hagen.

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