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WiSe 2010/11 Qualitative Sozialforschung: Wie vorgenommen, habe ich es dieses Semester bisher wirklich geschafft, schon einiges durchzuarbeiten für Soziologie. Hier nun die erste Zusammenfassung: Einige allgemeine Merkmale empirischer Sozialforschung.

Soziologie als Erfahrungswissenschaft

Soziologie ist an sich ist an Theorien interessiert. Die Aussagen, die in den Theorien getroffen werden, stützen sich auf empirische Phänomene, d.h. auf „Sinneserfahrungen“ (eigentliche Bedeutung von Empirie). Wissenschaftler_innen müssen den Leser_innen ermöglichen beim Lesen eine Theorie nachverfolgen und quasi selbst entwickeln zu können. Dafür ist es notwendig, dass sie empirische Datenbasis und theoretische Schlussfolgerungen getrennt darlegen.

Allgemein können drei Arten von Daten für die Empirie unterschieden werden: Beobachtungen, Befragungen, Dokumente.

Beobachtungen

Beobachtungen bilden gewöhlich den Beginn der empirischen Sozialforschung. So kann beispielsweise eine zufällige Beobachtung eine Frage aufwerfen, aus der dann eine Forschung erwächst.  Aber auch direkt in der Forschung spielen Beobachtungen eine wesentliche Rolle, ob als einfache Feldbeobachtungen oder in aufwendigeren Datenerhebungstechniken oder ganz allgemein gefasst als ständige Evaluation der Forschung durch die Forscher_innen. Dabei kommen grundlegende methodische Haltungen der der empirischen Sozialbeobachtung zum Tragen (z.B. Alltagssicht einklammern, verschiedene Perspektiven unterschreiden, durch schriftliches fixieren objektivieren). In qualitativen Methoden können Beobachtungstechniken in Kombination mit anderen Erhebungsverfahren eingesetzt werden.

Befragungen

Befragungen sind die  häufigste Technik empirischer Sozialforschungen. Sie dienen in erster Linie dazu, bestimmte Meinungen, Einschätzungen, Wissen etc. von bestimmten sozialen Gruppen zu ermitteln. Viele Arten von Befragungen gehören zu den quantitativen Methoden, beispielsweise Fragebögen. Andere Formen wie Intensivinterviews mit einzelnen Personen oder Gruppen sind Teil des qualitativen Methodenkastens. Oftmals liegen die Daten einer Befragung in Textform vor. Doch in der qualitativen Auswertung ist es oftmals nötig alle Komponenten der Befragung zu analysieren, also auch emotionale wie Gesten, Sprechpausen, Lachen usw. Diese können zum einen in einer niedergeschriebenen Variante mit aufgeführt werden, oder es könnten Videoaufnahmen von Gesprächen gemacht werden.

Dokumente

Dokumente liegen ebenfalls hauptsächlich in Textform vor. Doch auch andere Medien wie Rundfunk- und Fernsehsendungen sowie Filme werden dazu gezählt. Diese Dokumente werden oftmals neben anderen Datenerhebungstechniken genutzt. Durch sie sollen soziale, politische oder historische Hintergründe zu beleuchtet werden. Dokumente sind aber nicht nur Untersuchungsgegenstand, sondern auch das primäre Erkenntnisziel.

Literatur

Brüsemeister, Thomas. Qualitative Sozialforschung: Ein Überblick. FernUniversität Hagen.

Ein Kommentar zu “Einführung: Aspekte empirischer Sozialforschung

  1. Pingback: Interpretation von Daten « Afrika Wissen Schaft

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