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WiSe 2010/11 “Afrikas politisches Denken”: Wenn man sich mit dem politischen Denken in Afrika auseinandersetzen sollte, müsste man natürlich erstmals eingangs über „Politik“ an sich sprechen. Das haben wir auch letzte Woche im Seminar getan und das unvermeindliche Fazit: Alles ganz schön komplex.

Natürlich kann eine kurze Diskussion zu dieser Thematik nicht die volle Tiefe ausleuchten. Hier ging es eher darum, Schlagworte und Konzepte zu nennen und ein grobes Bild vom westlichen Politikverständniss zu zeichnen, um dabei auch Grenzen zu erkennen und Schwierigkeiten für unsere zu kommenden Betrachtungen auszumachen.

Zu erst beschäftigten wir uns mit der Wortherkunft von polis, also Gemeinschaft, und kamen zu der sehr weiten Rahmung „Aushandlungsprozesse in einer Gemeinschaft„. Für diese fanden wir so diverse Beispiele wie die Sitzung der afrikanischen Gemeinschaft in den 1960er Jahren zur Festlegung der Grenzen oder die von Nyerere beschriebenen Ojamaa-Gemeinschaften.

Diese allgemeine Rahmung kann natürlich nicht das letzte Wort sein, da sie letzten Endes ja fast alle gesellschaftlichen Prozesse umfassen würde. Konzepte die also ebenfalls Bedeutung haben könnten sind Repräsentation und Legitimation, Folgen bzw. anvisierte Folgen bei Diskussionen und Macht. Darüberhinaus wurde angemerkt, dass es bei politischen Diskussionen in erster Linie nicht um Partikularinteressen sondern um die von gesellschaftlichen Gruppen gehen sollte.

In vielen politikwissenschaftlichen Diskusionen sieht man, dass politische Diskurse auch daran festgemacht werden, dass sie in bestimmten Formen stattfinden (z.B. Medien, siehe dazu auch Habermas‘ „Öffentlichkeit“) und auch gibt es bestimmte Formen, die politisches Handeln ausmachen (z.B. Wahl, Streik, Revolution).

Bei all diesen Konzepten ist natürlich auch die Frage, in welche Kontext und im Blick auf welche Modelle wurden sie entwickelt (Stichwort: Eurozentrismus). Wie bei meiner Einleitung zum Seminar schon beschrieben, werden wir vor allem mit Denkern beschäftigen, die geprägt sind durch westliche Konzepte und/oder Bildung. Trotzdem bedeutet das natürlich nicht, dass es eine einstimmige Rezeption dieser gibt. Das Fazit kann also schonmal vorgeschoben sein, dass selbst Konzepte wie Nation, Demokratie etc. variabel sind und kompliziert anzuwenden.

Ein Kommentar zu “Was ist eigentlich Politik?

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