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Der zweite Teil der Einführung in die Regionalwissenschaftlichen Debatten. Warum das Ganze? Das kann man immer noch hier nachlesen. Gilbert Rist beschäfftigt sich in dem hier vorliegenden Text mit der Geschichte des Begriffes „Entwicklung“, seinen Implikationen und die Zukunft dieser Begrifflichkeit.

Gilbert Rist beschäftigt sich in seinem Text mit der postmodernen Illusion von Entwicklung. Er erklärt zu Beginn die beiden verschiedenen Theorie-Strömungen zum Thema „Entwicklung“. Nach Rist gibt es eine ökonomische Sichtweise, deren Wurzeln noch in der Periode der Aufklärung liegen. Diese Theorie geht von einem endlosen Wachstum aus und von (unendlichen) menschlichen Bedürfnissen, die es zu erfüllen gilt. Die messianistische Strömung hingegen sieht Entwicklung als einen Weg zu einem Ideal, welches in der Zukunft liegt und erreicht werden kann. Somit gibt es in dieser Sichtweise einen Endpunkt von Entwicklung. Entwicklung in der ökonomischen Sichtweise hat diesen nicht. Rist stellt dann noch fest, dass beide Theorien immer zur Debatte stehen und immer ihre Vertreter haben und dass durch diese doppelte Präsenz des Wortes Entwicklung es auch zu einer Sprachverwirrung kommt.

Rist beschreibt weiterhin in seinem Text die Veränderung des Entwicklungsgedanken. Nach der sogenannten „modernen Phase“ (1949-1989) wurde klar, dass Entwicklung als Programm gescheitert war und die Verbindung aus Ideologie und Wirklichkeit nicht funktioniert hat. Aber an dem Entwicklungsgedanken wurde trotzdem festgehalten, eine neoliberale Ideologie setzte sich durch. Nicht mehr Staaten trieben diese Entwicklungsrichtung an, sondern allein die Kraft des Marktes sei wegbestimmend. „Entwicklungshilfe“ wurde aber auch als „humanitäre Hilfe“ aufgefasst und Entwicklungsorganisationen wurden nach und nach auch von Privatpersonen finanziert. Unternehmen werden von den Staaten unterstützt, da Globalisierung als einziger Weg zum Wirtschaftswachstum angesehen wird und dieser Entwicklung mit sich bringen soll.

Der Begriff „Entwicklung“ wird weiterhin verwendet. Man hält sich gerne an dem idealen Bild fest, obwohl die ökonomische Bedeutung die stärkere ist. Rist stellt fest, dass man sich der Realität stellen muss, um dann in der Zukunft neue Begriffe und Modelle zu entwickeln.

Literatur

Gilbert Rist. o.J. The History of Development. From Western Origins to Global Faith. Zed Books. London, New York. 211-57.

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