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Aufgrund eines Kommentares hier habe ich mich entschlossen heute zu berichten, wie das Fernstudium (des B.A. Soziologie an der Fernuni hagen 😉 ) an sich funktioniert und abläuft.Ich präsentiere hier also meine gesammelte Expertiese aus ganzen 1,5 Semestern. Über Ergänzungen/ Anmerkungen in den Kommentaren bin ich natürlich erfreut.

„Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert.“*

Für mich steht das Fernstudium nicht an erster Stelle. Davor platzieren sich sicher mein Master, mein „Privatleben“ und Arbeit. Trotzdem glaube ich mit meiner bisherigen Erfahrung, dass das Fernstudium machbar ist. Im letzten Semester habe ich, wie für Teilzeitstudierende empfohlen, ein Modul belegt und dieses mit einer 1,7 abgeschlossen. Also durchaus okay.

Das wichtigste am Fernstudium ist die Zeitplanung/Organisation und die richtige Motivation. Ich habe das Soziologie-Studium als Ergänzung zu meinem bisherigen Studium gewählt und motiviere mich besonders damit, dass ich Bezüge herstellen kann und mich darüber freue (Ja ja, eine vielleicht etwas eigenwillige Motivation). Ohne die „richtige“ Motivation ist es aber sicher schwer wirklich durchzuhalten. Diese Motivation muss natürlich jeder für sich selbst finden und sich immer wieder daran erinnern.

Das tolle am Fernstudium ist die Möglichkeit des Einteilens der Zeit, das erlaubt auch mal eine Phase der Demotivation. Ich plane mein Semester immer von hinten. Ich gucke mir also an, wann ich zu meinem Modulen die Prüfungen habe oder spätestens die Hausarbeit eingesandt sein sollte. Dann setze ich mir Deadlines, wann ich was zuvor geschafft haben sollte (z.B.: Hausarbeit gegenlesen, Hausarbeit schreiben, Recherche für Hausarbeit, Themenabsprache mit dem Dozenten zur Hausarbeit etc.pp.).

Das klingt erstmal sehr einfach. Aber da man sich die meiste Zeit nur selbst kontrolliert, birgt das alles eine ganze Menge Fallstricke, wie man wahrscheinlich auch an den Durchfallern in den Modulen sieht.

„Das hier ist ’ne verdammt harte Galaxis. Wenn man hier überleben will, muss man immer wissen, wo sein Handtuch ist!“

Am Anfang des Semesters bekommen wir gewöhnlich das schriftliche Material für unsere Kurse. Die Dicke kann ganz unterschiedlich sein, beispielsweise hat der Reader für „Handeln und Strukturen“ ganze 375 Seiten. Für mich ist das nichts so neues, da ich es aus meinem Bachelor und jetzt Master an der „Kontaktuni“ gewohnt bin viel Text zu lesen. Doch für Prüfungen macht es durchaus einen Unterschied, denn es werden zwar Schwerpunkt-Hinweise gegeben, diese sind jedoch oft wage und sehr weit. Sitzt man in einer Kontaktuni in einem Seminar kann man hingegen das Glück haben nach einer Weile mitzubekommen, was für den Dozenten/ die Dozentin das wichtigste Thema ist.

Die Reader sind natürlich alle von verschiedenen Leuten geschrieben und so wie sich die Qualität von Vorlesung zu Vorlesung eklatant mit dem Vortragenden/ der Vortragendin verändern kann, so ist es auch mit den Readern. Die meisten sind gut strukturiert, aber beim Lesefluss gibt es große Unterschiede. So gibt es außerdem Reader, in denen am Ende des Kapitels kurz das Geschriebene zusammengefasst wird oder wo es Übungsfragen zum Verständnis gibt.

Ich lese gewöhnlich ein Kapitel durch und fasse es dann für mich in Stichpunkte zusammen. So verinnerliche ich gleich den Stoff und habe vor der Prüfung dann eine Grundlage zum Abfragen.

„Ich kenne da ein tolles Restaurant am Ende des Universums.“

Was wäre das Leben ohne Tipps und Austausch? Ebenso läuft es im Fernstudium. Natürlich könnte man auch still und einsam in seinem Kämmerchen vor sich hin arbeiten, aber der Austausch mit anderen Menschen hilft oftmals den Stoff auch wirklich zu begreifen und aufzunehmen. Die Kurse der Fernuni Hagen werden alle mit dazugehörigen moodle-Kurse verbunden. Moodle ist eine Onlineplattform, auf welcher sich die Student_Innen austauschen können und die Lehrenden/Betreuenden ebenfalls Input liefern (wie zum Beispiel Übungsfragen) oder auf thematische Fragen antworten. Dort findet man also Ansprechpartner, an die man sich wenden kann.

Daneben gibt es noch den studienservice.de. Ein Forum für den Austausch, welches ich bereits hier vorgestellt habe.

Ich muss zugeben, dass ich vor allem moodle nur zur Prüfungsvorbereitung nutze und dort nicht während des Semesters Übungsaufgaben beantworte oder inhaltlich diskutiere, da ich das Glück habe auch zu Hause mich austauschen zu können. Vor den Prüfungen kopiere ich mich aber alle Übungsaufgaben raus und löse sie. Das ist für mich ein wichtiger Teil der Prüfungsvorbereitung.

„Die Antwort auf die große Frage nach dem Leben, dem Universum und allem lautet… 42!“

Eigentlich gibt es nur eine richtige Antwort außer 42. So ist das auch beim Fernstudium. Es gibt nicht DEN Weg, der am ehesten nach Rom führt. Einige arbeiten wirklich mit dem Erhalt des Materials dieses kontinuierlich durch das Semester durch und lösen jede Woche Aufgaben bei Moodle. Andere (ich) arbeiten das Material eher konzentriert in einem kürzeren Zeitraum durch. Für mich funktioniert das. Aber das muss jede/r für sich herausfinden.

* Alle Zitate aus „Per Anhalter durch die Galaxis“

Ein Kommentar zu “„Per Anhalter durch das Fernstudium“ – Eine Anleitung

  1. Argh, jetzt hab ich’s ganz verbaselt mich für diesen Einblich ins Fernstudium zu bedanken, also: Danke für diesen Einblick ins Fernstudium und Respekt, dass Du das alles so durchziehen kannst! 🙂

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